Zum Hauptinhalt springen

Blogs

Cybersicherheit für Kubernetes: Prävention und mögliche Maßnahmen

Einleitung:

In einer zunehmend digitalisierten Welt ist die Sicherheit von Managed Kubernetes Services von entscheidender Bedeutung.

Dieser Beitrag beleuchtet konkrete Bedrohungen, denen Ihr Kubernetes-Cluster gegenübersteht, und präsentiert praktische Sicherheitsstrategien, um Ihr System vor Hackerangriffen zu schützen.

 

1. Die aktuelle Lage der IT-Sicherheit in Deutschland:

Die Welt der fortschrittlichen Hackerangriffe hat sich über die letzten Jahre rasant weiterentwickelt, dazu gehören:

 

  • Die Bedrohung durch Cyberkriminalität ist auf einem Allzeithoch, mit zunehmender Komplexität und Zielgerichtetheit von Cyberangriffen.
  • Fokus auf Ransomware-Attacken als Hauptbedrohung auf Wirtschaft sowie auf öffentliche Einrichtungen
  • Cyberkriminelle professionalisieren sich zunehmend durch Arbeitsteilung, Dienstleistungsorientierung und Vernetzung über Landesgrenzen hinweg, indem sie das Konzept des „Cybercrime-as-a-Service“ nutzen, um spezialisierte Dienste gezielt zu entwickeln und anzubieten.
  • Hinweis auf die wachsende Rolle von KI in der Cybersicherheit als Abwehrwerkzeug, aber auch als potenzielles Risiko, da KI bereits von Cyberkriminellen genutzt wird.
  • Ein signifikanter Anstieg der Schwachstellen in Softwareprodukten wird festgestellt, was Systeme anfälliger für Angriffe macht.
  • Notwendigkeit verstärkter Zusammenarbeit zwischen staatlichen Stellen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zur Erhöhung der Cyberresilienz, um eine erfolgreiche Digitalisierung zu ermöglichen
  • Verantwortungsdefizite beim IT-Schutz werden durch unzureichende Sicherheitsmaßnahmen bei der Auslagerung von IT-Dienstleistungen und mangelnde Risikobewertungen bei Dienstleisterbeziehungen deutlich.
  • Mangelndes Problembewusstsein und unzureichende Präventionsmaßnahmen in KMUs, die oft nicht über ausreichendes Wissen zur Cyberbedrohungslage verfügen und elementare Sicherheitsmaßnahmen vernachlässigen.
  • KRITIS-Unternehmen müssen umfassende Sicherheitsmaßnahmen implementieren, darunter robuste Cyber-Sicherheitsmaßnahmen, physische Sicherheitsvorkehrungen, Datenschutz- und Compliance-Maßnahmen sowie Notfallplanung und Krisenmanagement.

 

2. Warum Kubernetes im Fokus steht:

Die zentrale Kontrolle und Automatisierung, die Kubernetes bietet, machen es nicht nur für Unternehmen attraktiv, sondern auch für Hacker. Wir betrachten, wie Hacker gezieltere Angriffe auf Kubernetes-Plattformen durchführen und potenzielle Schwachstellen ausnutzen.

Wer seine Anwendungen in Kubernetes betreiben möchte, sollte zunächst seine Anwendungen in ihre Bestandteile, sogenannte Microservices, zerlegen und diese in separaten Pods (Kubernetes-eigene Ressource zum Betreiben der Container) laufen lassen, die durch ein eigenes Container-Netzwerk miteinander kommunizieren.

Dies eignet sich besonders für Webanwendungen, die häufig aus einem Webserver und einem Datenbank-Server sowie weiteren Backend-Komponenten bestehen, welche voneinander unabhängig betrieben werden. Geeignete Angriffsvektoren sind hier beispielsweise die Images selbst, die ausgerollt werden sollen, denn in ihnen kann Schadcode platziert werden. Je nachdem, wie weit der einzelne Container innerhalb des Clusters kommunizieren darf, kann er entsprechenden Schaden verursachen oder Angreifern Zugriff auf das Cluster ermöglichen.

 

3. Praktische Sicherheitsstrategien für Ihren Managed Kubernetes Service:

  • Regelmäßige Updates und Patch-Management: Die regelmäßige Aktualisierung bleibt ein Eckpfeiler, um nicht nur generelle Sicherheitslücken zu schließen, sondern auch KI-unterstützte Angriffsmethoden abzuwehren.
  • Netzwerksicherheit: Implementierung von speziellen Netzwerkrichtlinien und Zugriffssteuerungen, um nicht nur den Datenverkehr innerhalb des Clusters sicher zu gestalten, sondern auch potenzielle Angriffe zu blockieren.
  • Monitoring und Protokollierung: Die Bedeutung von Echtzeitüberwachung und Protokollierung wird unterstrichen, um Anomalien zu identifizieren, sei es durch konventionelle Angriffe oder solche, die von KI-Technologien getrieben werden.
  • Härtung von Images zur Reduktion von Angriffsvektoren: Durch das „Keep it simple and stupid“-Prinzip (KISS), indem nur die wirklich benötigten Softwarekomponenten innerhalb eines Containers installiert werden.
  • Outgoing Proxy zur Unterbindung von Zugriffen ins Internet: Betreiben eines Clusters im Airgap, hinter einem Proxy, der nur die benötigten Kommunikationskanäle gestattet, z.B. zum Hub des eigenen Vertrauens und den konfigurierten Domains im Ingress-Controller.
  • Rechtebegrenzung: Mittels eines individuell angepassten Rollen-Rechte-Konzepts, anhand dessen jeder nur auf die Ressourcen zugreifen darf, die für die jeweilige Person notwendig sind.
  • Network Policies: Standardmäßig begrenzt Kubernetes den Netzverkehr innerhalb des Clusters zwischen den Pods und Namespaces nicht. Hier empfiehlt es sich, ein entsprechendes Konzept aufzustellen, wer mit wem kommunizieren darf, denn es minimiert den Angriffsvektor innerhalb des Clusters, sodass der Schaden u.U. nur auf das betroffene Namespace beschränkt bleibt, jedoch die anderen Applikationen unberührt weiter betrieben werden können.

 

4. Reaktion und Wiederherstellung im Ernstfall:

Ein strukturierter Incident-Response-Plan ist unerlässlich, um Angriffen effektiv zu begegnen.

Je größer eine Cluster-Infrastruktur wird, desto wichtiger wird es, ein funktionierendes Monitoring mit konfiguriertem Alarming zu haben, das etwa Push-Benachrichtigungen oder E-Mails versenden kann, sobald Anomalien in den Metriken oder Logs gefunden werden.

Des Weiteren ist gerade in Zeiten der Ransomware-Angriffe ein Backup ein echter Retter in der Not. Auch für Kubernetes gibt es entsprechende Lösungen, beispielsweise Velero, mit welchem man alle Cluster-Ressourcen sichern kann und im Falle eines Desasters eine Notfallwiederherstellung ausführen kann.

Zudem sollte klargestellt werden, von wo der Angriff erfolgte. Denn wenn es sich um ein Image mit schadhaftem Code handelt, wird auch ein Backup nach kürzester Zeit keine Lösung mehr sein, bis das entsprechende Image identifiziert und gegen ein bereinigtes ersetzt wurde.

Es sollte außerdem geprüft werden, wer welche Berechtigungen auf den einzelnen Nodes der Cluster hat. Fällt nämlich einem Angreifer die Admin-Konfiguration für den API-Zugriff in die Hände, bedeutet dies, dass er vollen Zugriff auf das jeweilige Cluster hat.

 

5. Zusammenfassung und Ausblick:

Gerade bei einer so stark automatisierten Umgebung wie Kubernetes gilt es sicherzustellen, dass die Quellen, von denen Kubernetes seine Ressourcen bezieht, überwacht und die Images entsprechend sauber von Schadcode gehalten werden. Hier hilft es besonders, mit Checksummen zu arbeiten, durch die eine Veränderung sofort ins Auge fällt. In diesem Falle sollte dies von entsprechenden Entwicklern und auch Administratoren entsprechend kommuniziert und die neue Checksumme zur Verfügung gestellt werden.

Durch sorgfältige Vergabe von Zugriffsrechten kann verhindert werden, dass Unbefugte Zugang zu bestimmten Bereichen erhalten. Dies wird erreicht, indem der Zugriff auf Linux-Maschinen und die Kubernetes-API mit Hilfe rollenbasierter Zugriffskontrollen (RBAC) eingeschränkt wird.

 

Fazit

Die Sicherheit in einer hochautomatisierten Umgebung wie einem Managed Kubernetes Service ist von kritischer Bedeutung. Angesichts der zunehmenden Komplexität und Raffinesse von Cyberangriffen, ist es unerlässlich, dass Unternehmen proaktive Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Die in diesem Beitrag vorgestellten Strategien – von regelmäßigen Updates und Netzwerksicherheit über sorgfältiges Monitoring bis hin zur Reaktion auf Sicherheitsvorfälle – bilden die Grundlage für einen robusten Schutz Ihres Kubernetes-Clusters.

Durch die Implementierung dieser Maßnahmen können Sie sicherstellen, dass Ihre digitalen Assets geschützt sind und bleiben. In einer sich stetig verändernden digitalen Landschaft ist es essenziell, wachsam zu bleiben und die Sicherheitsprotokolle kontinuierlich zu aktualisieren und anzupassen, um auch zukünftigen Bedrohungen effektiv begegnen zu können.