Risiken
Uneingeschränkte Pod Kommunikation in Kubernetes Clustern
Die Netzwerkrichtlinien in Kubernetes spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der Pod-to-Pod-Kommunikation innerhalb eines Clusters. Standardmäßig können Pods frei mit Endpunkten und Diensten kommunizieren, was potenzielle Sicherheitsschwachstellen mit sich bringt. Wenn ein Container oder Pod von einem Angreifer kompromittiert wird, kann dieser diese uneingeschränkte Kommunikation ausnutzen, um auf andere Container, Pods oder sogar den Host-Rechner zuzugreifen. Die Implementierung robuster Netzwerkrichtlinien hilft dabei, diese Risiken zu mindern, indem der Datenverkehr kontrolliert und der Zugang zu nicht autorisierten Einheiten eingeschränkt wird. In diesem Dokument wird die Bedeutung von Netzwerkrichtlinien, insbesondere der Deny-All-Regel, untersucht und es werden bewährte Verfahren für die Aufrechterhaltung sicherer Netzwerkkonfigurationen in Kubernetes Umgebungen beschrieben.
Bedeutung der Deny-All-Regel und Risiken einer uneingeschränkten Kommunikation
Wir empfehlen, in jedem Namensraum eine Netzwerkrichtlinie mit der Deny-All-Regel zu erstellen und auf so genannte Global Network Policies zu verzichten, da diese verwaltungstechnisch unübersichtlich sind und ein Sicherheitsrisiko darstellen.
apiVersion: networking.k8s.io/v1
kind: NetworkPolicy
metadata:
name: deny-all
namespace: default ### should be created for all namespaces!
spec:
podSelector: {}
policyTypes:
- Ingress
- Egress
Nachdem Sie die Deny-All-Regel implementiert haben, lassen Sie alle zulässigen Kommunikationen zwischen den Pods mit weiteren Netzwerkrichtlinien wieder zu. Wir empfehlen außerdem, dass mindestens eine Person für die Netzwerkrichtlinien zuständig ist.
Exposition gegenüber sensiblen Dienstleistungen
Ohne eine Deny-All-Regel können alle Pods innerhalb des Clusters frei miteinander kommunizieren. Diese offene Kommunikation kann dazu führen, dass sensible Dienste oder Datenspeicher für potenziell gefährdete Pods zugänglich sind. Ein Angreifer, der sich Zugang zu einem Pod verschafft, kann diese uneingeschränkte Kommunikation ausnutzen, um andere Dienste zu untersuchen und auf sie zuzugreifen, was zu Datenverletzungen oder unbefugter Datenmanipulation führt.
Laterale Bewegung
Da es keine restriktiven Netzwerkrichtlinien gibt, kann sich ein Angreifer innerhalb des Clusters seitlich bewegen. Sobald er sich in einem kompromittierten Pod befindet, kann der Angreifer problemlos versuchen, auf andere Pods und Dienste zuzugreifen, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, weitere Ressourcen innerhalb des Clusters zu kompromittieren.
Sicherheitsrisiko bei Standardeinstellungen
Kubernetes-Cluster verfügen häufig über Standardeinstellungen, die eine uneingeschränkte Pod-to-Pod-Kommunikation ermöglichen. Diese Standardkonfiguration stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, da sie nicht das Potenzial kompromittierter Pods berücksichtigt, die versuchen, Netzwerkverbindungen auszunutzen.
Verwaltungsaufwand und Verwirrung
Globale Netzwerkrichtlinien scheinen zwar bequem zu sein, können aber zu administrativer Verwirrung und erhöhten Sicherheitsrisiken führen. Sie können versehentlich Kommunikationspfade zulassen, die eingeschränkt werden sollten, was zu potenziellen Schwachstellen führt. Durch die Erstellung von Namespace-spezifischen Deny-All-Richtlinien können Sie klarere und besser verwaltbare Sicherheitsgrenzen einhalten.
Durch die Implementierung der Deny-All-Regel stellen Sie sicher, dass nur ausdrücklich erlaubte Kommunikation innerhalb Ihres Clusters stattfinden kann. Dieser Ansatz reduziert die Angriffsfläche erheblich und mindert die Risiken, die mit offenen Kommunikationsrichtlinien verbunden sind, und verbessert so die allgemeine Sicherheitslage Ihrer Kubernetes-Umgebung.